Dachdecker-Innung Hagen warnt vor unseriösen „Dachtechnikern“
Aufmerksamer Zeuge bewahrt Seniorin vor Abzocke
Nur der Aufmerksamkeit und dem entschiedenen Auftreten eines guten Bekannten verdankt es eine in Boelerheide lebende Seniorin, dass der zurückliegende Rosenmontag nicht zu einem finanziellen Verlustgeschäft führte. Unangemeldet und für die über 80jährige Dame überraschend standen an diesem Tag zwei Dachtechniker im Reisegewerbe vor der Haustür und berichteten über angeblich abgelöste Bleiabdeckungen im Kaminbereich auf dem Dach der Seniorin. Zum Festpreis von 1.700,00 € könne der Schaden schnell beseitigt werden. Dem Hinweis der Rentnerin, dass sie die Schadenbeseitigung durch ein bewährtes Hagener Bedachungsunternehmen durchführen lassen wolle, begegneten die Dachtechniker mit dem Hinweis, dass dieses Unternehmen aufgrund der vielerorts aufgetretenen Sturmschäden ausgelastet sei und sie daher selbst für dieses Unternehmen Aufträge übernähmen. Nachdem die Rentnerin über den für die Reparatur geforderten Betrag zuhause nicht verfügte, wurde ihr die Fahrt zu ihrer Hausbank angeboten, um dort das benötigte Geld abzuheben, während der weitere Dachtechniker sich an die Behebung des Schadens begeben wollte. Wegen der eingeschränkten Geschäftszeiten der Hausbank kam es nicht zu der Abhebung, weshalb die Seniorin unverrichteter Dinge in ihr Heim zurückkehrte. Dort wurde ihr langjähriger Bekannter auf die Vorgänge aufmerksam und drohte aufgrund des aus seiner Sicht dubiosen Auftretens der Dachtechniker, die – wie er feststellte – mit Osnabrücker Kennzeichen mit einem weißen Kombi ohne jegliche Firmenbeschriftung unterwegs waren, mit der Einschaltung der Polizei.
Nach einigem Hin und Her bot der Wortführer und offensichtlich als Chef der Dachtechniker fungierende die Abgeltung der in einer ca. halben Stunde erledigten Werkleistung gegen Zahlung von 350,00 € an, dem der Bekannte, dem das zunehmend aggressive Auftreten nicht geheuer war, zustimmte.
Während der Seniorin noch einige Tage nach dem Vorfall der Schreck in den Gliedern sitzt und sie deshalb auch anonym bleiben möchte, hat sich der Bekannte, der sie letzten Endes vor einem erheblichen finanziellen Schaden bewahrt hat, wegen des dreisten und dubiosen Geschäftsgebarens an die örtliche Dachdecker-Innung gewendet.
Die von einem Vorstandsmitglied der Innung am Objekt zu der durchgeführten Dachreparatur getroffenen Feststellungen bestätigten den Verdacht, dass in diesem Fall die Verunsicherung einer Seniorin gezielt ausgenutzt wurde, um für eine Bagatellreparatur einen völlig überzogenen Rechnungsbetrag aufzurufen. Nur durch Zufall und durch das entschlossene Eingreifen eines Mitbürgers konnte in diesem Fall Schaden abgewendet werden. Auch der Bekannte der Seniorin möchte ungenannt bleiben, um unliebsamen Folgen seines entschlossenen Handelns aus dem Weg zu gehen.
Für einen Warnhinweis gerade in Richtung der älteren Bevölkerung in unserer Stadt wäre Ihnen die Dachdecker-Innung Hagen im Sinne der Aufklärungskampagne „Vorsicht Dachhaie“ dankbar.